Schwerpunktgemeinde - was ist das?
Im Rahmen der Dorferneuerung werden Ortsgemeinden mit größeren strukturellen Mängeln durch die Anerkennung des Landes als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt für die Dauer von 6 Jahren in die Lage versetzt, die bestehenden Defizite abzubauen.
Für die Schwerpunktgemeinden wird ein Teil des zur Verfügung stehenden Bewilligungskontingents reserviert. Für die geförderte Gemeinde besteht die Gelegenheit, nicht nur punktuell Einzelprojekte, sondern umfassende, ganzheitlich angelegte Konzepte im Rahmen einer aktiven Bürgerbeteiligung (Dorfmoderation) zu realisieren. Die Anerkennung als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt erfolgt durch das Ministerium des Innern und für Sport.
Im Programmjahr 2008 wurden fünfundzwanzig Ortsgemeinden bzw. Gemeindeteile in Rheinland-Pfalz als Schwerpunktgemeinden in der Dorferneuerung anerkannt. Insgesamt profitieren damit dieses Jahr 123 Dörfer von einer Schwerpunktanerkennung.
Wie kam es zur Schwerpunktgemeinde Boos?
Bereits im Jahr 2005 verdichteten sich die Anzeichen, das die Ortsdurchfahrt Boos (K59) für das Jahr 2009 zum Ausbau vorgesehen ist. Der Gemeinderat sah damals bereits die Möglichkeit, diesen Ausbau auch dazu zu nutzen, den Dorfmittelpunkt neu zu gestalten. Hierzu sollten natürlich auch möglichst viele Zuschüsse eingeholt werden, was man über die Finanzmittel der Dorferneuerung erhoffte. Im Februar 2006 wurde beschlossen, das Dorferneuerungskonzept zu erneuern und den heutigen Gegebenheiten und Wünschen anzupassen. Ebenso stellte man Überlegungen an, wie eine umfassendere Erneuerung der Gemeinde mit Hilfe der Fördermöglichkeiten als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung zu realisieren wäre. Im Sommer 2006 stellte Boos Antrag auf Anerkennung als Schwerpunktgemeinde. Was wäre idealer für eine Gemeinde als das zeitliche Zusammentreffen von Straßenausbau und Projektumsetzungen durch Förderungen bei Anerkennung als Schwerpunktgemeinde?
Am 30. Mai 2008 war es dann so weit! Vertretern der Gemeinde Boos wurde von Staatsminister Karl Peter Bruch die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms verliehen. Hier ein kurzer Ausschnitt aus der Rede des Ministers: „Ziel der Schwerpunktanerkennung ist es, den notwendigen intensiven und breit angelegten Beteiligungsprozess aller Dorfbewohner in Gang zu setzen und zu begleiten“ so der Minister. Es gehe primär um die Organisation eines Prozesses, an dem neben Fachleuten und Gemeindevertretern vor allem die Bürgerinnen und Bürger zu beteiligen seien. „Die Ortsgemeinden, die heute die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erhalten, sollten diese Art der Förderung frühzeitig nutzen. Für diese Ortsgemeinden besteht die Möglichkeit, zusammen mit der Dorfgemeinschaft nicht nur punktuelle Einzelprojekte, sondern umfassende ganzheitlich angelegte Konzepte zu realisieren“, so Bruch weiter.
 - Friedel Wöllstein, Karl-Heinz Klein, Minister Bruch, Kreisbeigeordneter Nies, VG-Bürgermeister Ginz, Lothar Dönnhoff (v.l.n.r.). Foto: Pressedienst Wolf
Fördermöglichkeiten für die Gemeinde
Bezuschussung der Projekte im Rahmen der Dorferneuerung.
Finanzierungsmittel für einen Dorfmoderator, der auch als Berater für Privatinteressenten fungiert.
Umfassende Informationen zu Art und Umfang der Förderung bietet Ihnen die Internetseits des Ministerium des Innern und für Sport.
Fördermöglichkeiten für die Bürger
Jeder Bürger, hat die Möglichkeit von der Förderung im Rahmen der Dorferneuerung/Schwerpunktgemeinde zu profitieren. Förderfähige Vorhaben sind zum Beispiel: - bauliche Maßnahmen zur Erneuerung, zum Aus-, Um- oder Anbau älterer orts- und landschaftsprägender oder öffentlich bedeutsamer Gebäude.
- Schaffung von neuem Wohnraum in Ortskernen durch Umnutzung leerstehender Bausubstanz oder Schließung von Baulücken in maßstäblicher, dörflicher Architektur (gestalterische Mehraufwendungen)
- Erhaltung und Gestaltung von Gebäuden bestehender oder ehemaliger land- und forstwirtschaftlicher Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe mit orts- und landschaftsprägendem Charakter einschließlich Hof- und Grünflächen
- bauliche Anpassung von Gebäuden land- und forstwirtschaftlicher Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe einschließlich ihrer Nebengebäude und Hofflächen an z.B. die Erfordernisse zeitgerechten Wohnens und Arbeitens o. an das Ortsbild bzw. die Landschaft
- bauliche Maßnahmen innerhalb der Ortslage zur Erhaltung und Neueinrichtung von wohnstättennahen Arbeitsplätzen, soweit hierfür keine Wirtschaftsfördermittel in Anspruch genommen werden können u.v.m.
Bei der Planungs- und Beratungsleistungen werden die Bürger vom Dorfmoderator unterstützt. Bitte sprechen Sie den Ortsbürgermeister oder den Dorfplaner u. Dorfmoderator Bernhard Backes an (Internetseite und Kontaktadresse von Herrn Backes finden Sie hier).
Projekte im Rahmen der Schwerpunktgemeinde
Öffentliche Maßnahmen, die im Rahmen der Dorferneuerung als Schwerpunktgemeinde vorgesehen sind bzw. als Idee erarbeitet wurden: - Sanierung des historischen Rathauses und Gestaltung des Umfeldes
- Neugestaltung des Dorfplatzes
- Neugestaltung des Umfeldes am alten Spritzenhaus
- Neugestaltung der Orts-Eingänge, Errichtung von Infopunkten
- Neugestaltung des Bereiches am Bahnübergang/Radweg
- Umfeldgestaltung am Dorfgemeinschaftshaus
- Verschiedene Begrünungs- und Gestaltungsmaßnahmen im Dorf
- Wiederbelebung und Gestaltung der Nahe-Fähre
- Unterstützung des Aufbaus örtl. Gastronomie/Übernachtungsmöglichkeiten
Weitere Ideen sind willkommen und können beim Ortsbürgermeister oder Dorfplaner eingereicht werden.
Jeder macht mit!
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